Stichworte: Flora, Histologie, Mikroskopie, Pflanzenhistologie, Blattabdruck, Methode, stack, Bewie's Mikrowelt
Unterseite eines WeinblattsMethodik
Beide Aufnahmen entstanden am DIK-Mikroskop indirekt mit einer Abdrucktechnik. Dazu wird auf der Unterseite des Blattes auf etwa 1 bis 2 Quadratzentimeter eine dünne Lackschicht aufgetragen. Ich verwende einfach einen klaren Nagellack, der sich hervorragend für diese Technik eignet. Nachdem der Lack 20 bis 30 Minuten lang getrocknet ist, kann man die noch recht flexible dünne Schicht mit einer feinen Pinzette abziehen und mit der Oberseite(!) auf ein Deckgläschen legen. Dort drücke ich sie mit einem Spatel vorsichtig, aber fest an, lege das Deckgläschen dann auf einen Objektträger und mikroskopiere. Man muss ein bisschen experimentieren, bis man die richtige Schichtdicke und die beste Trockenzeit für den jeweiligen Nagellack herausgefunden hat und die richtige Abziehtechnik beherrrscht. Dann erzielt man aber ganz gute Ergebnisse mit dieser Methode. Schwierigkeiten beim Abziehen der Lackschicht können jedoch Blätter machen, die längere und fest am Blatt verankerte Haare oder sonstige Anhängsel haben oder relativ weich und feucht sind.
So plastisch wie hier erscheint das Bild aber nur im differenziellen Interferenzkontrast (DIK). Hat man kein DIK-Mikroskop, sollte auch mit schiefer Beleuchtung ein ähnliches Ergebnis erzielbar sein.
Weil die Blattunterseiten nur sehr selten relativ eben sind, ist auch der Lackabdruck nicht eben. Deshalb müssen meistens mehrere Aufnahmen in verschiedenen Ebenen gemacht und anschließend zu einem Bild zusammengefügt werden (Stacking).