Stichworte: Aqua-Metazoa, Eukaryoten, Fauna, Historie, Mikroskopie, Protisten, Rösel, Ziliaten, Bewie's Mikrowelt

Wirbel im Wasser
Sie machen „mit Hülfe ihres Mundes im Wasser einen Wirbel“, schreibt Rösel über seine Affterpolypen. Als ersten beschreibt er den „geselligen, keulenförmigen Affterpolypen, den er zunächst als erbsgroße weißliche Kugel wahrgenommen hat. Weil sich die Kugel bisweilen blitzartig zusammenzog und dann wieder langsam ausdehnte (Fig. 1 und 2), hat er sie genauer untersucht Fig. 4 zeigt das Polypenbüschel stark vergrößert – man vermutet bei diesem Anblick, dass es sich um Rädertiere handelt. Jedes der Tiere verfügte über einen rötlichgelben Körper, der Rösel auffiel, den er aber nicht näher zuordnen konnte. Von diesem Polypenbüschel sonderten sich laut Rösel kleinere Büschel ab (Fig 5 und 6), die nach einiger Zeit die Größe und das Aussehen der alten Büschel erreicht hatten. Fig. 7 und Fig. 8 zeigen Tierchen, die Rösel als schallmeyenähnliche Afterpolypen bezeichnete. Wie er auf den Namen kommt, ist klar: „Öffnet ein solcher Affterpolyp sein dickes Vordertheil, wo eigentlich der Kopf und Mund ist; so gleicht solches dem weiten Schallloch einer Trompete oder Schallmeye…“ Es handelt sich hier zweifellos um Stentoren, die ja auch heute noch Trompetentierchen genannt werden.

Aus: Rösel von Rosenhof, Historie der Polypen und anderer kleiner Wasserinsecten (1755)