Focus Stacking: Ein erster Versuch mit S2
So sieht das stacky-Fenster nach dem ersten Start des Programms aus. Links der stacky-interne Dateiexplorer, rechts daneben der Werkzeugkasten und noch weiter rechts die beiden Bildflächen.
Um jetzt mal einen ersten Fokusstack zu testen, kannst du links im Ordnerbaum den Ordner mit den Bildern auswählen, dann unten in der Dateiliste die Bilder auswählen, anschließend im Werkzeugkasten den Button "S2" klicken. Nun beginnt das Programm zu arbeiten, in der linken Bildfläche sieht man das Bild, das gerade in Bearbeitung ist, rechts ist zu erkennen, in welche Richtung sich das Ergebnis entwickelt. Das Ergebnisbild ist das aber noch nicht, sondern nur eine Vorschau. Oben in der nunmehr gelben Leiste erscheinen ein paar Informationen zum Fortschritt der Bearbeitung. Sobald der Stapel abgearbeitet ist, wird die Leiste wieder grau.
Anschließend öffnet sich das Reworking-Fenster, in dem der Stack noch optimiert werden kann.
Mit Brightness lässt sich die Helligkeit modifizieren, die beiden anderen Schieber dienen der Regulation der Hochfrequenzanteile im Bild. Die Bildansicht wird nach jedem Verschieben eines Reglers aktualisiert. Hier ist die Reglerstellung schon brauchbar, weitere Aktionen sind nicht notwendig.
Wenn du mit dem Ergebnis zufrieden bist, kannst du mit den beiden Buttons links oben das Ergebnisbild in die Zwischenablage verschieben oder auf der Platte abspeichern. Schließt man stattdessen das Fenster einfach, steht das Bild anschließend in der rechten Bildfläche des stacky-Hauptfensters und kann dort weiterverarbeitet oder gespeichert werden.
Außerdem wird im Ordner mit den Bildern ein Unterordner mit dem Namen "stacky" angelegt, in dem das Ergebnisbild bereits abgespeichert ist.
Manchmal kommt es vor, dass die Bilder einer Serie einen gewissen Rauschanteil haben und die Belichtung nicht optimal ist. Bei Aufnahmen mit älteren Mikroskopen kann so etwas leicht passieren.
Hier ein Bild aus einer solchen Serie, die Aufnahme einer Diatomeenschale.
Die Serie umfasst lediglich 5 Bilder. Das gestackte Bild unten sieht recht griselig aus, weil das Stackingprogramm leider auch die Rauschanteile verstärkt - das liegt in der Natur des Algorithmus. Hier hilft nur eines: Den oberen Regler ganz nach links ziehen; damit werden die hohen Frequenzen gedämpft, in denen sich auch das Rauschen versteckt.
Im Bild unten habe ich das nun gemacht. Auch der zweite Regler ist etwas weiter nach links geschoben. Das Ergebnis ist nun leicht dunkler geworden, aber das Rauschen ist eliminiert. Man kann nun mit einem Klick auf die Kontrastverstärkung im gelben Feld das Bild noch ein wenig aufpeppen.
Im Bild unten ist die Kontrastoptimierung nun durchgeführt. Gemessen an den Ausgangsbildern ist das Ergebnis kaum noch zu steigern. Ein Vergleich mit dem Zerene Stacker hat hier gezeigt, dass auch Zerene keine andere Endqualität liefert.
Noch ein paar Worte zu den weiteren Elementen in diesem Fenster: Mit den Buttons und kannst du die beiden Regler gleichzeitig um mehrere Schritte nach links bzw. rechts schieben, mit den Buttons und werden sie jeweils ganz nach links und ganz nach rechts gestellt. Mit den beiden Buttons daneben kannst du die aktuellen Einstellungen abspeichern bzw. wieder laden. Der Spielplatz rechts im gelben Feld enthält den Kontrastbutton, den wir oben schon verwendet haben. Der Button darunter () führt eine Gauss-Glättung durch, womit ein geringer Rauschanteil reduziert werden kann. Die Kantenlänge des Gaussfilters (entspricht der Intensität des Filters) wird direkt darunter eingestellt. Mit höheren Kantenlängen wird das Bild nicht nur entrauscht, sondern insgesamt verwischt und unscharf. Ansonsten liefert der Spielplatz je nach Einstellung beim Anklicken des großen senkrechten Pinsel-Buttons verfremdete Bilder und ist das, was der Name schon ausdrückt: Eine Spielerei zur Bildverfremdung. Hier als Beispiel einige Kreuzspinnen-Bilder, die auf diese Weise im Reworking-Fenster entstanden sind:
Willst du mehr darüber herausfinden, einfach mal rumspielen!
Statt mit S2 kann eine Bildserie auch mit P1 gestacked werden. Das dauert etwas länger, die Ergebnisse sind aber oft ein bisschen besser und das Reworking mit P1 bietet mehr Einstellmöglichkeiten. Mehr dazu hier.