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Tannessel aus Sturms Flora von Deutschland, Band 11: Röhrenblütler – Tafel 34
Tannessel, Galeopsis ochroleuca
Tafel 34:
a) Blütenstand, verkl.;
b) Blatt in nat. Gr.;
c) Blüte in nat. Gr.;
d) Kronenoberlippe und Staubgefässe, vergr.;
e) Kelch in nat. Gr. und vergr.;
f) Fruchtteile in nat. Gr. und vergr.
10 bis 120 cm hoch, grössere Pflanzen stark ästig. Blätter länglich bis lanzettlich; gesägt, oft von Haaren grau. Blumenkronen 2 bis 3.5 cm lang, meist hellgelb mit dunklerem Fleck auf der Unterlippe, die Ausstülpungen der letzteren oft violett, selten die Kronen purpurn mit gelbem Fleck auf der Unterlippe. Fruchtkelche mit geraden oder wenig spreizenden Saumabschnitten. 6-10. (Synonyme: Gr. grandiflora Both, cannabina Pollich, dubia und villosa.)
Auf Aeckern und Oedland, in steinigen Niederwäldern; häufig im westlichen Deutschland bis zu den Vorhügeln des Schwarzwaldes und Odenwaldes, im Maingebiet bis zur Rhön, dann bis Göttingen und Goslar, im Flachlande bis zur Altmarb, dem südwestlichen Mecklenburg, Mittelholstein und Südwestschleswig, sehr zerstreut bis Rathenow, Parchim, Ostholstein und Nordschleswig, weiterhin nur selten und unbeständig.
Altes Heilmittel gegen Schwindsucht (Blankenheimer Tee, Liebersehe Kräuter), noch jetzt an der unteren Mosel massenweise eingesammelt, jedoch von Bastarden und Kornwutarten nicht genau unterschieden.
Aus: J. Sturm’s Flora von Deutschland, Nachdruck nach 1900 mit Chromolithographien (Ernst H. L. Krause: Ernst H. L. Krause: Schriften des Deutschen Lehrer-Vereins für Naturkunde).